Das königliche Spiel ist ein Teil der ukrainischen Kultur. Nicht ohne Grund ist die Ukraine Mannschafts-Weltmeister im Schach. Maryna Nezhyvenko ist verheiratet, hat zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren und kommt aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Sie hat an der Universität Germanistik und Anglistik studiert, spricht also fließend deutsch und englisch.
Als Kiew im März unter Beschuss russischer Truppen geriet, suchte sie für ihre beiden Kinder und sich nach einer Gastfamilie in Deutschland und schrieb den Deutschen Schachbund an. Der Verband hatte auf seiner Homepage angekündigt, Schachspielern aus der Ukraine unbürokratisch helfen zu wollen. „Mein achtjähriger Sohn Mischa spielt schon sehr gut Schach und hat in der Ukraine viele Turniere gewonnen. Deshalb habe ich am 17. März eine E-Mail an den Schachverband geschrieben“, sagt die zweifache Mutter.
Daniel Mrugalski aus Sevelen betreibt einen florierenden Handel mit Modelleisenbahnen. In seiner Freizeit spielt er gemeinsam mit seiner Tochter beim TTC Geldern-Veert Schach. Im Vorfeld hatte er sich bereits mit seiner Frau über eine mögliche Flüchtlingsaufnahme unterhalten. „Als ich von dem Aufruf des Schachbundes gehört hatte, habe ich mich direkt dort gemeldet und angeboten, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen“, sagt Mrugalski.
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