Ein gutes Pferd springt halt knapp, könnte man sagen. Aber ob es wirklich nötig war, am letzten Spieltag der Verbandsklasse die Nerven der Zuschauer so zu strapazieren, ist zumindest zweifelhaft. Doch der Reihe nach.

Die Ausgangssituation war klar: Punktgleich auf Rang drei sollte ein Sieg her, um den Aufstieg sicher zu stellen. Da die beiden erstplatzierten Mannschaften gegeneinander antraten, waren die Aussichten durchaus rosig. Doch Moers wollte auch als Tabellenletzter nicht einfach so die Punkte in Geldern lassen und lieferte einen formidablen Kampf.

Miggelt an Brett 6 holte souverän den ersten Punkt für Geldern und Wiemann an Brett 8 ließ einen weiteren halben Punkt folgen. Das Remis war angesichts der stabilen Bauernstruktur des Gegners sicher keine falsche Wahl. Die übrigen Partien verliefen zäher, Vorteile schienen dabei eher auf Moerser Seite zu liegen. Brücks Stellung wirkte zerpflückter, Supplieth fehlte die entscheidende Initiative, Kellermann geriet nach gutem Spiel in eine gefährliche Attacke seines Gegners, gegen die er aber eine rettende und vorteilsbringende Kombination fand. Angesichts dessen und da Mohrholz und Gutsche einen stabilen Eindruck machten, einigte sich Hartz mit seinem Kontrahenten auf ein Remis. Nur kurz danach fand sich aber Gutsche in einer Springergabel wieder, für die sich kein Gegenspiel fand. Sein Gegner leistete sich in der Folge keinen Patzer, so dass der Punkt folgerichtig an Moers ging. Brück stand ständig unter Druck durch seinen Gegner und durch die Uhr, was dann ebenfalls in eine Niederlage mündete. Kellermann gelang es aber trotz starker Gegenwehr seines Widersachers seinen Vorteil in einen Sieg umzumünzen.

Beim Stande von 3 zu 3 waren schließlich noch zwei Partien im Gange: Mohrholz und Supplieth. Mohrholz verlor durch ein Abzugsschach eine Qualität bzw. konnte sie zunächst nicht zurückerobern, da in der Abwicklung Bauernverlust und schlechtere Stellung drohten. Durch konsequent druckvolles Spiel und einen vorgerückten Bauern auf der 3. Linie verleitete er seinen Gegner zu nicht immer optimalen Zügen. Dadurch ergab sich schließlich ein Abtausch in ein für Mohrholz vorteilhaftes Endspiel, das er weiterhin mit hoher Konsequenz nach Hause brachte. Damit war das Unentschieden gesichert. Supplieth hätte mit einem Remis noch für einen Sieg sorgen können. Das war angesichts des Endspiels auf dem Brett aber nicht wirklich möglich. Supplieth zündete noch die ein oder andere Nebelkerze, die sein Kontrahent aber sicher bewältigte, so dass am Ende dieser Punkt nach Moers ging.

Nach einem intensiven Kampf kam insgesamt ein dem Spielverlauf entsprechendes Unentschieden zu Stande. Damit lag die Antwort auf die Frage nach dem Aufstieg nicht mehr in Gelderner Hand. Bei einem Unentschieden zwischen Wuppertal und Nettetal würde sich in der Tabelle nichts ändern. Doch die Wuppertaler besiegten die Nettetaler mit 4,5 zu 3,5. Ein halber Punkt entschied also nicht nur über Sieg oder Niederlage, sondern auch über den Aufstieg!

Wir gratulieren den Wuppertalern zur Meisterschaft und mit großer Freude unserer 1. Mannschaft zum am Ende noch knappen, aber über die Saison absolut verdienten Aufstieg in die Verbandsliga.